Neues aus Beit Jala

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Das Dekanat Rügheim unterstützt seit vielen Jahren die Reha-Einrichtung „Lifegate“ in Beit Jala. Sie hilft Menschen mit Behinderung in Israel und den palästinensischen Gebieten sowie in Jordanien, Irak und Ägypten. Kinder von drei bis fünf Jahren erhalten eine ganzheitliche Förderung, junge Menschen mit Behinderung arbeiten in den Werkstätten und werden in 14 Ausbildungsberufen auf ihr Arbeitsleben vorbereitet
Über die aktuelle Lage schreibt Burghard Schunkert, der Leiter der Einrichtung, folgendes (Auszug):„…Bei Lifegate haben wir bereits in den ersten Kriegstagen versucht unsere Arbeit weiterzuführen, um Kindern, Eltern und auch unserem Mitarbeiterteam eine tägliche Stabilität im Leben zu ermöglichen. Aus der Coronazeit haben wir gelernt mit extremen Situationen umzugehen und Wege zu finden. So können uns immerhin 70% der Kinder (110 Kinder) und Jugendlichen täglich erreichen, einige Orte im Westjordanland sind abgeriegelt, da ist im Moment kein Transport möglich. Wir sind dankbar, dass diese Kinder weiterhin gefördert werden können und gerade unsere im September neu aufgenommenen Jüngsten (3 Jahre alt) sind mittlerweile integriert und machen gute Fortschritte…

Wir sind sehr dankbar, dass wir die Geschenkprodukte aus den Lifegate Werkstätten bereits im August nach Deutschland senden konnten und wir jetzt Ende Oktober auch eine Nachbestellung auf den Weg brachten. Mit Familie Becker und ihren Freunden in eurer Gemeinde seid ihr seit vielen Jahren eine tragende Säule des Lifegate Produkteverkaufes in eurer Region aber auch in ganz Süddeutschland. Dafür gebührt Familie Becker mit ihrem Team aus eurer Gemeinde ein ganz herzliches Dankeschön. Es ist nicht nur die finanzielle Hilfe, die wichtig ist. Familie Becker berichtet mir immer wieder von vielen guten Gesprächen, die rund um den Verkaufstisch entstehen. Menschen, die manchmal sehr einseitig informiert sind, hören manchmal das erste Mal, dass Israelis und Palästinenser sehr wohl auch etwas gemeinsam tun können und es eine Einrichtung gibt, die diese Begegnungen und Programme immer wieder ermöglicht, auch gegen alle offizielle Politik.
Viele der bei Lifegate arbeitenden Therapeutinnen und Erzieherinnen berichteten mir, dass ihre Ehemänner ihren Arbeitsplatz in Israel verloren haben. Andere Ehemänner arbeiteten in lokalen Hotels und in der Tourismusbranche, wo es jetzt ebenfalls keine Arbeit mehr gibt. Auch das Gästehaus Lifegate Garden, was bis zum Dezember gut gebucht war, steht nun für noch nicht absehbare Zeit leer. Unsere Wäscherei, die täglich für 5 Hotels die Bettwäsche und Handtücher waschen konnte, beschränkt sich auf wenige Einzelkunden, etc. ,etc.
Wir klagen nicht, wir vertrauen auf Gott und stellen uns mit der Hilfe unserer Freunde und Geschwister diesen Herausforderungen. Wir konnten unser Team mit ihren Familien durch die Corona Zeit durchtragen und weiter die Monats Gehälter zahlen und wir wollen das auch jetzt wieder schaffen, da wir wissen, dass es das einzige Einkommen sein wird, was teilweise recht großen Familien das Leben in diesen Zeiten ermöglicht.
Wir möchten euch in der Gemeinde und im Dekanat deshalb von ganzem Herzen danken, dass Ihr auch im Jahr 2023 treu an unserer Seite steht und uns durch vielfältige Spenden, Kollekten, und den Erlös der Verkaufsaktionen wieder eine ganz wichtige Säule unserer Arbeit mit Kindern und jungen Menschen mit Behinderungen seid!
Wir werden uns in der Arbeit von Lifegate weiter für Frieden und Versöhnung in diesem Land einsetzen…
Eine gute und gesegnete Adventszeit und Licht und Frieden für unsere Welt
Ihr Burghard Schunkert und das Team von Lifegate“

Weitere Informationen können Sie auf https://www.lifegate-reha.org/ nachlesen.