Grußwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

vor einigen Jahren besuchte ich zusammen mit einer kleinen Gruppe von interessierten Leuten einen islamischen Gebetsraum. Es war der „Tag der offenen Moschee“. Bei einer Tasse Tee kommen wir mit dem Imam, dem Leiter der Gemeinde, ins Gespräch. Bei Glaubensfragen zu Gott, dem Schöpfer, oder der Nächstenliebe, waren wir uns rasch einig.

Dann ging es um Jesus Christus, seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung. Da gingen unsere Ansichten weit auseinander. Der Imam zitierte den Koran: „Er, Jesus, ist aber nicht am Kreuz gestorben, sondern ein anderer, der ihm ähnlich sah. Allah hat ihn emporgehoben.“ Und er meinte dazu: Das ist doch das, was ihr Christen an Himmelfahrt feiert. Was ist der Unterschied?
Nun, der Unterschied ist ein Gewaltiger. Nach dem Zeugnis der Apostel und Apostelinnen, der Evangelisten, der ersten Christen, des Paulus, der Kirchenväter, ist Jesus tatsächlich am Kreuz gestorben. Er hat diese schwersten Stunden durchlebt und durchlitten. Johannes, der Evangelist, schreibt als Augenzeuge auf: Einer der Soldaten stieß Jesus mit einer Lanze in die Seite, und sogleich kam Blut und Wasser heraus. Die Trennung von Blutplasma und Blutflüssigkeit galt der antiken Medizin als Todesbeweis.

Dann kommt der Tag der Auferstehung. Jüngerinnen und Jünger sehen das leere Grab und sie begegnen dem auferstandenen Herrn! Unterschiedlich, persönlich und behutsam begegnet Jesus ihnen. So wie er auch uns als der lebendige Heiland im Herzen, im Gemüt begegnet.

Ja, er ist der „Erstling der neuen Schöpfung“ geworden, wie es Paulus beschreibt (1. Kor 15,20).
Und was sagt Jesus selbst zu den Ereignissen, derer wir in der Karwoche besonders intensiv gedenken? Er sagt: „Der Menschensohn muss erhöht werden, auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben“ Mein Herz will ich immer wieder an IHM festmachen, seine Verheißung will ich mir nicht entgehen lassen.

Robert Hager

Mit herzlichen Segenswünschen!
Robert Hager