es ist wieder Sommer. Die Zeit im Jahr, wo es auf die Zeit nicht so ankommt. Wo man sie gut und gerne im Sand vergraben kann….
Alles hat seine Zeit im Leben, so lesen wir es im Buch Kohelet. Viele Gegensatzpaare sind da genannt: einreißen und aufbauen, lieben und hassen, weinen und lachen, zerreißen und zusammennähen, suchen und finden und auch umarmen und loslassen.
Aber von Arbeit und Freizeit steht da erstmal Nichts. Doch ich bin mir sicher, dass es da stehen würde, wenn es sowas wie „Urlaub“ zu dieser Zeit schon gegeben hätte. Die Entstehung dieses Buches ist immerhin schon gut 2.000 Jahr her. Urlaub, wie wir ihn kennen, setzten als erstes die Brauer 1903 durch – sie erkämpften sich einen Anspruch von 3 Urlaubstagen pro Jahr.
Urlaub ist die Zeit, wo man Alles kann und Nichts muss. Wo man mal ausschlafen kann, etwas tun, wozu man schon lange Lust, aber nie Zeit hatte, wo man nicht für die Arbeit erreichbar sein muss und wo man einfach mal Löcher in die Luft schauen kann, ohne schlechtes Gewissen.
Eine wunderbare Zeit. Und sie ist wirklich nötig! Wir merken es selbst, dass wir ohne Urlaub, ohne Freizeit langsam die Kraft verlieren und die Konzentration, streitsüchtiger werden und lustloser in unsere Tag gehen.Das Gegensatzpaar „Arbeit und Urlaub“ würde ich gerne noch in die Aufreihung im
Buch Kohelet dazusetzen. Dieser Abschnitt geht ja noch weiter. Da heißt es dann: „So kam ich zu dem Schluss, dass es für den Menschen nichts Besseres gibt, als fröhlich zu sein und das Leben zu genießen. Wenn er zu essen und zu trinken hat und sich über die Früchte seiner Arbeit freuen kann, ist das Gottes Geschenk“.
Und genau das ist doch Urlaub: das Leben genießen, fröhlich sein, gut essen und trinken und sich freuen, über die Früchte der Arbeit. Wohlgemerkt: über die Früchte der Arbeit!
Es gibt nichts Besseres für den Menschen, als genau das zu tun: sein Leben genießen mit Allem, was dazugehört. Mit einreißen, hassen, weinen und eben auch Arbeit, aber auch mit aufbauen, lieben, lachen und eben auch Urlaub. Lassen Sie sich von niemandem etwas Anderes erzählen! Das Alles ist ein Geschenk Gottes an uns und das dürfen wir in vollen Zügen genießen: Unser Leben!
Zum Schluss noch ein Wunsch für die Sommer- und vielleicht auch Urlaubszeit:
Ich wünsche dir Zeiten, in denen um dich herum alles wächst und blüht.
Tage, wie saftiges Grün, an dem du deine Lebenslust weiden kannst.
Stunden, die ihre Farben auf deine Seele streichen.
Minuten wie Schmetterlinge, die dich hineinnehmen in ihren Tanz.
Ich wünsche dir, dass du dich freust über dein Leben
und es aus vollem Herzen genießt
Einen wunderbaren Sommer wünscht Ihnen
Ihre Sabine Dresel, Diakonin